Matthias Beier Gedenkseite

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Mitmenschen nehmt uns Trauernde an !

Geht behutsam mit uns um, denn wir sind schutzlos. Die Wunde in uns ist noch offen und weiteren Verletzungen preisgegeben. Wir haben so wenig Kraft, um Widerstand zu leisten. Gestattet uns unseren Weg,  der lang sein kann. Drängt uns nicht , so zu sein wie früher. Wir können es nicht. Denkt daran, dass wir in Wandling begriffen sind. Lasst euch sagen, dass wir uns selbst fremd sind. Habt Geduld.

Wir wissen, dass wir Bitternes in eure Zufriedenheit streuen, dass euer Lachen ersterben kann, wenn ihr unser Erschrecken seht, dass wir euch mit Leid konfrontieren, dass ihr vermeiden möchtet. Wenn wir eure Kinder sehen, leiden wir.Wir müssen die Frage nach dem Sinn unseres Lebens stellen. Wir haben die Soicherheit verloren, in der ihr noch lebt.

Ihr haltet uns entgegen : Auch wir haben Kummer ! Doch wenn wir euch  fragen, ob ihr unser Schicksal tragen möchtet, erschreckt ihr. Aber verzeiht : Unser Leid ist so übermächtig, dass wir oft vergessen, dass es viele Arten von Schmerz gibt. Ihr wisst vielleicht nicht, wie schwer wir unsere Gedanken sammeln können. Unsere Kinder begleiten uns. Vieles, was wir hören, müssen wir auf sie beziehen.

Wir hören euch zu, aber unsere Gedanken schweifen ab. Nehmt es an, wenn wir von unseren Kindern und unserer trauer zu sprechen beginnen. Wir tun nur das, was in uns drängt. Wenn wir eure Abwehr sehen, fühlen wir uns unverstanden und einsam.

Lasst unsere Kinder bedeutend werden vor euch. Teilt mit uns den Glauben an sie. Noch mehr als früher sind sie Teil von uns. Wenn ihr unsere Kinder verletzt, verletzt ihr uns. Mag sein, dass wir sie vollendeter machen, als sie waren, aber Fehler zuzugestehen, fällt uns noch schwer. Zerstört nicht unser Bild. Glaubt uns, wir brauchen es so.

Versucht, euch in uns einzufühlen. Glaubt daran, dass unsere Belastbarkeit wächst. Glaubt daran, dass wir eines Tages mit neuem Selbstverständnis leben werden. Euer "Zu-trauen" stärkt uns auf diesem Weg. Wenn wir es geschafft haben, unser Schicksal anzunehmen, werden wir euch freier begegnen. Jetzt aber zwingt uns nicht mit Wort und Blick , unser Unglück zu leugnen.

Wir brauchen eure Annahme. Vergesst nicht : wir müssen so vieles von neuem lernen. Unsere Trauer hat unser Sehen und Fühlen verändert. Bleibt an unserer Seite und lernt von uns für euer eigenes Leben.

..... diese Zeilen von Erika Bogner (sie verlor 1989 ihren 23jährigen Sohn  durch einen Suizid) sprechen mir so sehr aus der Seele .  Sie stehen in einer Sammlung berührender Gedichte Trauernder "Noch einmal sprechen von der Wärme des Lebens" von Mechthild Voss-Eiser            

 

 

Dasein, Hören und Mitgehen, das sind entscheidende Haltungen, die dem Trauernden gut tun.

Und dies über eine lange Zeit. Viele sprechen vom ersten Trauerjahr.

Die Menschen meinen, nach diesem Trauerjahr müsste der Trauernde langsam wieder "normal" werden.

Tatsache ist, dass nach dieser Zeit, in der alles zum ersten Mal ohne den Verstorbenen erlebt wurde,

besser "überlebt" wurde - Geburtstag, Weihnachten, Ostern, Todestag etc.- der Verlust in seiner ganzen

Tragweite erst richtig realisiert werden kann.  Oft ist das zweite Trauerjahr noch viel  schwieriger,

tut noch mehr weh, weil die Endgültigkeit das "Nie wieder" unseren Verstand und unser Herz erreicht haben......

........aus  Ohne Dich von Freya v. Stülpnagel

 

Bitte habt Verständnis !

 

Für immer anders

Es ist ein anderes Schweigen.

Es ist ein anderes Reden.

Es ist ein anderes Leiden

- ein total anderes Leben - ohne dich.

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